Das Glück lebt im Norden.

Unsere kurzweilige Auszeit mit dem Wohnmobil auf Fyn (Fünen)

Ein Tapetenwechsel muss dringend her.  Raus. Entspannung. Was für die Sinne. Aber dafür nicht allzu weit fahren? Steht ja schließlich grad mal ein verlängertes Wochenende zur Verfügung.

Schnell die Klamotten gepackt, Lebensmittel eingekauft und das Wohnmobil gesattelt. Familie rein und los geht´s…
Wie wir mittlerweile wissen: Ein Camping Wochenende mit Kompass gen Norden reicht, um den inneren Akku wieder aufzuladen. Nur 3 Std. nordwärts von Hamburg spürt man schon die Entschleunigung – spätestens beim Überqueren der wunderschönen Hängebrücke Lillebaeltbro von Jütland nach Fünen. Wunderschöne Natur und Entspanntheit wie in einer anderen Welt. Wir beginnen zu ahnen: Es scheint gute Gründe dafür zu geben, dass die Dänen zum wiederholten Male in Folge als die glücklichste Nation Europas gelten…!

„Es gibt viele Wege zum Glück – einer davon ist Camping.“
– weiser, aber unbekannter, Autor (ein Däne?)

Der erste Stopp:

Zivilisation - aber entspannt.

Uns hat auf jeden Fall gleich die erste Station im Hafen von Middelfart glücklich gemacht: Tolle Aussichten, leckerstes Softeis und tiefenentspannte Menschen in schöner Hafen-Idylle. Ein Stellplatz für umgerechnet 12 € direkt an der Mole mit Blick auf die kleinen Boote und ein paar Yachten. Tolles Ambiente. Die Lillebaeltbro und eine urig-alte metallene Eisenbahnbrücke tun ihr übriges. Der letzte Blick aus dem Bett genießt das Hafenpanorama. Die Familie freut sich.

Der zweite Stopp:

Natur pur.

Weiter nordwärts auf der Insel in Norreby wird die erste Entschleunigung noch getoppt…die Zeit bleibt einfach mal so stehen. Zumindest in Marias Garten, der uns an einem entlegenen Winkel ein kleines Paradies offenbart: Getreidefeld, Pferde, Bäume und gaaanz viel Ostsee als Aussicht. Dazu gesellt sich noch etwas Strandgut, ein traumhafter Wanderweg oberhalb der Ostsee, der Duft wilder Kräuter und der Geschmack von salziger Meeresbrise. Und all das haben wir exklusiv. Wir sind nämlich alleine auf ihrem Stellplatz, der normalerweise 5 Wohnmobilen Unterschlupf bieten würde.
Maria heißt jeden herzlich willkommen, informiert gern über die Umgebung und steht – wenn gewünscht – mit Rat und Tat zur Seite. Als Abschiedsgeschenk gab’s dann für uns neben einem zufriedenen Lächeln noch eine Handvoll Rhabarber und Stachelbeeren aus eigener Ernte.

Der dritte Stopp:

schaukelnde Boote.

Nun ab in den Süden von Fyn, um auf dem Rückweg die Fähre nach Fynshav in der Nähe von Sonderborg zu nehmen. Unterwegs genießen wir nicht nur die für Festland-Dänemark untypischen hügeligen und geschwungenen Straßen, sondern auch noch den orangegoldenen Sonnenuntergang. Letzte Station unserer 3-Tages-Tour wird der maritime Stellplatz in Falsled am Hafen. Obwohl wir uns mitten in den Sommerferien befinden, säumen auch hier gerade einmal 5 Wohnmobile den Stellplatz. So können wir uns einen Hafenbereich exklusiv gönnen. Schnell noch den Grill raus, das Abendbrot zaubern und die Sterngucker-Weinflasche entkorken.
Einschlafen und Aufwachen dann vis-à-vis mit zig schaukelnden Booten. Beruhigend.

Was braucht es mehr für eine erfüllte Wochenend-Auszeit als vom Rauschen des Meeres und Kreischen der Möwen geweckt zu werden, den Blick über die sich sanft in der Brise wiegenden Getreidefelder tagsüber bei einer Radtour zu genießen und abends den Sonnenuntergang im Hafen zu bestaunen…?! Und das alles noch zusammen mit den Menschen, die man liebt!
Es gibt so viele schöne Fleckchen auf dieser Erde, die man noch entdecken kann… und die manchmal nur einen Katzensprung weit weg sind. Unser kurzentschlossener Spontantrip nach Fünen – einfach nur weg von der Schlechtwetterfront Zuhause – hat uns wieder einmal gezeigt, dass jeder Schritt raus belohnt wird – mit herrlichsten Eindrücken, Genuss und Entschleunigung… und der Lust auf mehr davon!

In diesem Sinne: auf Wiedersehen, ihr lieben Dänen!

Steckbrief

Steckbrief-Image - Andrea Peters

Andrea (44)

Stadt Land Camp Logo Schmuckelement Straße mit Bäumen

Lieblingsstellplatz

                         Marias Stellplatz in der Nähe von Nørreby.

Lieblingsort/-strand/-berg

                         Middelfart (hübsch, mondän und doch urig).

Was kam total unerwartet / überraschend unterwegs?

                         Leere Stellplätze inmitten der Sommerferien.

Was habt ihr getan, was ihr niemals gedacht hättet?

                         Dafür war der Trip zu kurz.

Was habt ihr über euch selbst gelernt?

                         Auch kurze Wege reichen, um „raus“ zu kommen.

Gerne wieder Campingtour / Wiederholungsbedarf?

                         Klar! Wir sind ja schon süchtig. 😉

Nächstes Urlaubsziel?

                         MeckPomm & Schweden.

Bildrechte by Andrea Peters & André Albrecht